Biographie Leonardo Da Vinci


Sören Dobberschütz
Leonardo da Vinci
Lebenslauf und Leistungen eines Universalgenies
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Inhaltsverzeichnis
1. Lebenslauf.......................................................................Seite 3
1.1 Kindheit......................................................................Seite 3
1.2 Ausbildung und Zeit in Florenz....................................Seite 3
1.3 Mailänder Jahre...........................................................Seite 4
1.4 Reisen nach Mantua und Venedig................................Seite 7
1.5 Rückkehr nach Florenz................................................Seite 7
1.5.1 Im Lager des Cesare Borgia.................................Seite 8
1.5.2 Zurück in Florenz................................................Seite 8
1.5.3 Mona Lisa...........................................................Seite 9
1.6 Reisen nach Mailand, Florenz und Rom.......................Seite 11
1.6.1 Mailand...............................................................Seite 11
1.6.2 Florenz................................................................Seite 11
1.6.3 Mailand...............................................................Seite 11
1.6.4 Rom....................................................................Seite 12
1.7 Reise nach Frankreich.................................................Seite 12
1.8 Vermächtnis und Tod..................................................Seite 12
2. Leistungen......................................................................Seite 13
2.1 Malerei.......................................................................Seite 13
2.2 Technik......................................................................Seite 13
2.3 Anatomie....................................................................Seite 14
2.4 Botanik.......................................................................Seite 15
2.5 Architektur.................................................................Seite 15
2.6 Sonstiges....................................................................Seite 15
3. Vermächtnis....................................................................Seite 16
4. Persönliche Stellungnahme.............................................Seite 16
5. Literaturverzeichnis........................................................Seite 16
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1. Lebenslauf
1.1 Kindheit
Am 15. April 1452 wurde Leonardo da Vinci in Anchiano bei Vinci, einer Bergstadt nahe
Florenz, um drei Uhr nachts geboren. Er war unehelicher Sohn des Bauernmädchens Caterina
und des Notars Ser Piero da Vinci, der aus einer wohlhabenden, angesehenen Florentiner
Notarsfamilie entstammte.
Die ersten Kindheitsjahre verbrachte Leonardo da Vinci bei seiner Mutter. Später wurde er
in die Obhut seines Vaters übergeben, der wiederum die Erziehung seinem Vater und seinem
Onkel Francesco überließ. Zu seinen 11 Geschwistern aus dritter und vierter Ehe seines Vaters
hatte Leonardo da Vinci keine Beziehung.
Die bildnerische Begabung Leonardo da Vincis trat früh hervor. Er fertigte Zeichnungen,
bastelte und modellierte - meist Fabelwesen aus der Mythologie.
1.2 Ausbildung und Zeit in Florenz
Mit 14 Jahren legte Leonardo da Vinci Begabungsproben ab und ging bei Andrea del
Verrochio in die Handwerkslehre. Verrochio war ein bekannter und beim Volk beliebter
Künstler in Florenz, der sich sowohl als Goldschmied als auch als Bildhauer und Maler einen
Namen geschaffen hatte und eine Vielzahl von Aufträgen erhielt. Nach sechsjähriger Lehrzeit
wurde Leonardo da Vinci 1472 als Malermeister in die Lukas-Gilde aufgenommen. Er durfte
jetzt selbstständig Aufträge annehmen und ausführen. Noch ca. 3 Jahre blieb er bei Verrochio
und malte Teile der Taufe Christi (um 1475, Uffizien, Florenz). Dazu verwendete er Ölfarbe,
eine neue, von der Niederländern nach Florenz gebrachte Malweise, die sonst noch wenig
benutzt wurde.
In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit Anatomie. Dafür musste er Sektionen besuchen,
die an den Universitäten durchgeführt wurden und die sehr unappetitlich waren, da es
Kühlschränke und chemische Mittel zum Konservieren noch nicht gab.
In Florenz war Leonardo da Vinci als Angeklagter in einen Prozess wegen Sodomie
(sexueller Umgang mit Gleichgeschlechtlichen) verwickelt und wurde in zwei Verhandlungen
am 9.04.1476 von der Anklage freigesprochen. Dieses Erlebnis hinterließ tiefe Spuren im
Gemüt Leonardo da Vincis; er sah die Anklage als  Macht der Verleumdung . In dieser Zeit
fertigte er viele Zeichnungen an: Jünglingsköpfe, alte Männer, Visionen des Kampfes,
Weltuntergänge und Naturkatastrophen. Auch technische waren darunter: Kriegsmaschinen,
Sturmleitern und Windmühlenräder.
1478 erhielt Leonardo da Vinci den Auftrag für eine Tafel für die Kapelle des heiligen
Bernhard im Palazzo Vecchio. Ein Angeld von 25 Goldgulden wurde gezahlt. Dieses Bild
wurde nie geliefert. Ein anderes Bild, die Anbetung der Könige (1481, Uffizien, Florenz) - ein
Auftrag vom Kloster San Donato a Scopeto in Florenz - blieb unvollendet. Dies lag daran, dass
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Leonardo da Vinci oft unentschlossen war und von seinen Plänen abschweifte, um neuen
übergroßen Ideen nachzugehen.
Als Dreißigjähriger versuchte sich Leonardo da Vinci in anatomischen Zeichnungen: Der
Aufbau des Rückenmarks, ein Bein, ein zersägter Schädel. Erst begnügte er sich mit dem, was
er sah, doch dann wollte er die Zusammenhänge der Organe ergründen. Er zeichnete
perspektivisch mit Hilfe von Lichteffekten und Schattenseiten.
1.3 Mailänder Jahre
1482 bewarb Leonardo da Vinci sich am Hofe der Sforza in Mailand als Architekt,
Kriegsingenieur, Bildhauer und Maler und zog dorthin. Er entwarf Panzer, Mörser,
Sprengköpfe, Riesenarmbrüste und Geschütze. Und das, obwohl er sehr friedfertig war: Er
kaufte auf dem Markt gefangene Vögel, um sie dann freizulassen. Ausgeführt wurde von
seinen Ideen nichts.
In den ersten Mailänder Jahren lebte Leonardo da Vinci bei der Familie de Predis, tüchtige
Kunsthandwerker, und arbeitete mit ihnen.
In dieser Zeit schuf er für die Kirche S. Francesco die Madonna in der Felsengrotte. Statt
der vereinbarten acht Monate malte er zwanzig Jahre an zwei Fassungen (1483 - 1486, Louvre,
Paris; 1503 - 1506, National Gallery, London).
Leonardo da Vinci arbeitete am Hof des Lodovico il Moro als Raumausstatter. Er war aber
auch Unterhalter. So erdachte er Kuriositäten, Rätsel und witzige Antworten.
Seine Leidenschaft war zu dieser Zeit Architektur. Er entwarf Bordelle mit drei Eingängen,
einen Pferdestall mit Kanalisation, Domkirchen, Häuser mit freischwebenden Treppen und
sogar ganze Städte.
Als die Pest in Mailand wütete, wollte Leonardo da Vinci die sanitären Verhältnisse
verbessern und den Aufbau der Stadt reformieren. Er plante Verbesserungen der
Wasserleitungen, neue Heizmöglichkeiten, automatische Toilettenanlagen, automatische Türen,
Weckeruhren und hellere Lampen.
Es gab fast kein Gebiet der Technik, an dem er sich nicht versuchte.
Wieviel Lohn Leonardo da Vinci in diesen Jahren erhalten hatte, weiß man nicht. Aber in
Armut hatte er nie gelebt, da er ständig Mitarbeiter, Gehilfen und Diener beschäftigte. Auch
lehnte er fast keinen Auftrag ab.
1489 führte Leonardo de Vinci anatomische Geheimstudien durch, mit dem Ziel einen
gläsernen Menschen zu schaffen. Dazu musste er eine neue Zeichentechnik erfinden: Er klappte
den Menschen auf. Er machte eigenständige Sektionen, meist mit mehreren Leichen
gleichzeitig, da sie sehr schnell verwesten. Leonardo da Vinci wollte ein Buch über die
Anatomie des Menschen schreiben, mit dem inneren Aufbau; auch die Ursache von Gefühlen
und Krankheiten wollte er finden, sogar die Seele des Menschen.
1492 erforschte Leonardo da Vinci den Zeugungsakt. Doch er hatte Angst und Ekel vor
ihm und fand ihn widerwärtig und abscheulich. Er zeichnete ihn nur nach mittelalterlichen
Angaben, weil er nie eine schwangere Frau sezierte. So verband er z.B. die Gebärmutter der
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Frau mit ihrer Brust, weil sich dort angeblich das Menstruationsblut in Milch umwandelt. Den
Frauenkörper zeichnete er nicht ganz. Sigmund Freud sah darin eine starke Sexualverdrängung
und Abneigung gegenüber Frauen, die durch den Wissensdurst sublimiert sind.1
Von Moro kam der Auftrag - nachdem er von der Kunstfertigkeit Leonardo da Vincis
überzeugt war - eine Bronzeplastik anzufertigen: Das große Pferd. Sie sollte größer sein als
alles Dagewesene, und so nahm Leonardo da Vinci, der einen Sinn für das Übergroße hatte,
den Auftrag an.
Ein Atelier wurde für ihn im älteren Teil des Burgpalastes, im Corte Vecchio, eingerichtet.
Er studierte die Bewegungen der Pferde und auch die Eigenarten der verschiedenen Rassen.
Selbst die Anatomie wurde untersucht.
1493 war schließlich ein Tonmodell vom Pferd fertig. Leonardo da Vinci wollte die Plastik
mit vier Schmelzöfen gießen. Es kam allerdings nicht dazu, weil die Bronze zum Gießen von
Geschützen gebraucht wurde. Der Moro ließ das Modell zur Hochzeit seiner Nichte feierlich
vor seinem Schloss aufstellen.
Ein Krieg gegen Frankreich brach aus, Leonardo da Vinci, der keinen Lohn für seine Arbeit
erhielt, flüchtete 5 Monate vor dem Zusammenbruch. Der Moro, von allen Untertanen
verlassen, verließ Mailand, wurde jedoch verraten und ausgeliefert. Das Modell vom großen
Pferd wurde von gasconischen Bogenschützen Trivulzios, der selbst Mailänder und Anführer
der französischen Truppen war, als Zielscheibe benutzt und zerstört. Für ihn entwarf Leonardo
da Vinci ein ähnliches Denkmal.
Leonardo da Vinci zeichnete gegenübergestellte Karikaturen von Alt und Jung, mehr
charakteristische Hässlichkeiten. Er liebte Gesichter. Von verunstalteten, seltsamen Köpfen
notierte er sich Adressen oder er spionierte ihnen nach um sie abends exakt zu zeichnen. Diese
Zeichnungen wurden nachgezeichnet, gestochen und gedruckt. Durch sie und seinem Traktat
von der Malerei wurde sein Name lebendig erhalten.
Es wird vermutet, dass in dieser Zeit Leonardo da Vincis Mutter ihren 41jährigen Sohn
besuchte. Sie wurde krank, im Spital untergebracht und starb.
Während der Kriegsunruhen 1495 malte Leonardo da Vinci für das Kloster Santa Maria
delle Grazie in Mailand das Abendmahl. 1497 - sehr schnell für Leonardo da Vinci - wurde es
fertiggestellt, wenngleich er meinte, es sei unvollkommen. Das Bild wurde in ganz Italien
bekannt. Viele Künstler kamen um zu studieren, kopieren und diskutieren. Der französische
König überlegte während des Einzugs in Mailand das Fresko nach Frankreich zu bringen.
Leonardo da Vinci stellt im Abendmahl Gegensätze nebeneinander: Das Böse neben dem
Guten, erregte Menschen neben ruhigen. Dies verleiht dem Abendmahl seinen Reichtum.
Die Menschen wurden von Leonardo da Vinci für seine Bilder studiert. Andere Künstler
pausten gelungene Darstellungen für andere Bilder ab, nicht jedoch er, er malte alles nur ein
einziges Mal. Jedes neue Bild wurde als völlig neue Aufgabe betrachtet.
1
Sigmund Freud; Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci; Psychologie Fischer;
ISBN 3-596-10457-2; Seite 39, 50
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Das Abendmahl zählt zum bekanntesten Bild der christlichen Welt. Leonardo da Vinci hatte
dieses Denkmal eines Glaubens geschaffen, obwohl er keineswegs im Kirchensinne fromm war,
sondern vielmehr das Mönchtum verspottete und die Heiligenverehrung kritisch sah.
Beim Abendmahl wurde nicht die Maltechnik von Fresken verwendet, Leonardo da Vinci
malte mit Ölfarben. Die Farben bröckelten ab, wurden von Laien übermalt. In heutiger Zeit
wurde das Bild restauriert und die schlimmsten Überarbeitungen beseitigt. Jedoch sind viele
Details des Bildes, wie die Feinheiten der Gesichtsausdrücke, verloren.
Leonardo da Vincis mathematisches Interesse führte ihn mit Luca Pacioli, einem
Franziskanermönch und Mathematikprofessor, zusammen. Sie untersuchten zusammen die
Proportionen des menschlichen Körpers und die von Gesichtern. Die Zeichnung Divina
Proportione (1509, Göttliche Proportion) wurde von ihnen angefertigt, der lateinische
Drucktyp, der den gotischen verdrängte, erdacht.
Leonardo da Vinci schrieb zu dieser Zeit auch an seinem Buch über die Malerei. Es wurde
nie vollendet. Zehn Bücher im ganzen sollten es werden. Leonardo da Vinci notierte sich
immer wieder Gedanken zu ihnen, oder er schrieb Tips, wie z.B. über Licht- und Schattenwurf
von Gegenständen, auf.
Obwohl nie vollendet, wurden viele Bücher und Skizzen im 17. Jahrhundert abgeschrieben,
gedruckt und übersetzt. In dieser Zeit kannte man nur wenige seiner Zeichnungen. Trotzdem
galt er als einer der großen Lehrmeister.
Leonardo da Vinci untersuchte das Auge. Er zeichnete Darstellungen der Linse und des
Strahlengangs durch diese. Daraufhin beschäftigte er sich mit Optik und konstruierte Linsen
und Brillen. Er studierte die Reflektion bei Parabolspiegeln und, da es noch keine Maschinen
zum Anfertigen dieser gab, entwarf er das entsprechende Herstellungsverfahren gleich mit.
1.4 Reisen nach Mantua und Venedig
Im Sommer 1499 gingen Leonardo da Vinci und sein Freund Luca Pacioli aus Mailand fort.
Eine kurze Zeit lebten sie bei Isabella d´Este in Mantua. Für sie, eine Verehrerin Leonardo
da Vincis, zeichnete er ein Portrait, allerdings recht kühl und unwillig.
In Padua lernte Leonardo da Vinci Alessandro Benedetti kennen, den Autor des
berühmtesten Anatomielehrbuchs der damaligen Zeit. Er führte lange Gespräche mit ihm und
lernte den Arzt Marcantonio della Torre kennen. Der Entdeckergeist Leonardo da Vincis
entflammte wieder.
Leonardo da Vinci ging nach Venedig. Der Rat der Republik brauchte dort dringend einen
Militäringenieur, da die Türken bis in die Friaul vorgedrungen waren. Er reiste ins Kampfgebiet
und zeichnete mehrere Wochen nichts anderes als Waffen für einen Seekrieg. Geräte, um
Schiffe von unten anzubohren, konstruierte er, ebenso wie Schiffe, voll mit Sprengkörpern,
zum Rammen oder unsinkbare mit Doppelrümpfen. Leonardo da Vinci entwarf
Taucheranzüge, Schwimmschilde,  Einmann-Unterseeboote und Geräte zum Fliegen.
Er wollte keine Gehilfen, da er ihnen misstraute, und so blieb das meiste nur eine Idee. Die
Zeit, um die gesamte türkische Flotte zu vernichten, wurde von Leonardo da Vinci kalkuliert,
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aber auch, wie er seinen Beuteanteil durch Verträge sichern konnte. Dem Rat der Republik
missfiel der Zeitaufwand, die Ideen in die Tat umzusetzen.
1.5 Rückkehr nach Florenz
Im April 1500 kehrte Leonardo da Vinci zusammen mit Luca Pacioli als bekannter Meister,
Schöpfer des Abendmahls und des großen Pferdes, nach zirka 20 Jahren nach Florenz zurück.
Er war nicht arm. Ein Teil seiner Einkünfte war im Kloster Santa Maria Novella deponiert.
Er kleidete sich gewählt, er hatte Diener und Pferde.
Die Politik in Florenz hatte sich geändert. Der Dominikaner Hieronymus Savonarola hatte
aus der prächtigen Stadt ein Florenz der Buße, der Einkehr und der Abwendung vom Prunk
erschaffen. Dies spaltete die Bewohner, es entstanden zwei Parteien. Am 23. Mai 1498 wurde
Savonarola als Ketzer verbrannt.
Leonardo da Vinci begann wieder mit anatomischen Studien. Er wollte nun endlich sein
Anatomiebuch zu Ende schreiben. So erwarb er das Gastrecht im Ospitale di Santa Maria
Nuova und führte dort regelmäßig Sektionen durch. Er untersuchte Blase, Darm und Lunge
und zeichnete diese.
Leonardo da Vincis Arbeiten schwankten zwischen geometrischen Studien und einem
Malauftrag. Die Mönche des Servitenklosters hatten 1501 bei Filippino Lippi ein Altarbild
bestellt. Dieser trat zurück, als er erfuhr, dass Leonardo da Vinci bereit war, das Bild zu malen.
Die Klosterbrüder nahmen ihn in ihr Haus auf und zahlten Unterhalt für ihn und seine
Hausgenossen. Er begann nie mit der Arbeit. Dafür zeichnete er einen Karton, auf dem die
Mutter Gottes, die heilige Anna und Christus dargestellt waren. Auf diese Zeichnung begann
ein Massenansturm der Florentiner Bevölkerung. Jeder wollte sie sehen und nahm dafür lange
Wartezeiten in Kauf. Erst später nahm Leonardo da Vinci das Thema der heiligen Anna
Selbdritt wieder auf und führte es mit Hilfe seiner Schüler aus. Der Auftrag des
Servitenklosters für das Altarbild ging an Filippino Lippi zurück.
1.5.1 Im Lager des Cesare Borgia
1502 flüchtete Leonardo da Vinci aus dem Servitenkloster und ging in das Lager des Cesare
Borgia, des Papstsohnes, der in Italien herrschen wollte. Dieser hatte den römischen Hochadel
abgeschafft, den zweiten Mann seiner Schwester Lucrezia ermordet und den Fürsten von
Faenza beseitigen lassen. Nun wollte er Florenz und Norditalien erobern. Leonardo da Vinci
zeichnete für ihn Landkarten des Gebietes um Florenz, seiner Vaterstadt, mit allerhöchster
Übersicht und Feinheit, maß Wegstrecken und plante erneut Kriegsmaschinen. Zwischendurch
entwarf er noch - durch eine türkische Delegation angeregt - dem Sultan eine Brücke über das
goldene Horn.
1.5.2 Zurück in Florenz
Leonardo da Vinci verließ das Lager des Borgia wieder, als dessen Befehlshaber rebellierten
und ihn und den Papst durch Gift töteten, und ging nach Florenz zurück. Dort brauchte man
ihn als Kriegsingenieur, da Krieg mit der Rivalenstadt Pisa, die mit Borgia verbündet war,
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geführt wurde. Er entwarf neue Bagger, Kräne, Tretmühlen und Tunnel. Er wollte den Arno
umleiten, weil von dort eine Invasion drohte. Der Plan wurde aufgegeben, Pisa fiel fünf Jahre
später.
Leonardo da Vinci befasste sich wieder einmal verstärkt mit dem Traum der Menschheit:
Dem Fliegen. Er entwarf einen Luftkreisel und erdachte einen viereckigen Fallschirm.
Eigentlich wollte er ein Gerät mit schlagenden Flügeln erschaffen. Vorstudien wurden von ihm
schon zu seiner Mailänder Zeit gemacht und das Gesetz des Luftwiderstandes gefunden.
Leonardo da Vinci wollte ein Traktat von den Vögeln in vier Teilen schreiben. Er glaubte, dass
ein Mensch auf eine Kraftleistung von 425 kg kommt. Diese sollte durch Hand- und Fußantrieb
wirksam gemacht werden. Alles bis ins kleinste Detail wurde von ihm geplant: Eine Leiter zum
Einsteigen, ein Stoßdämpfer zum sanfteren Aufsetzen.
Ob Leonardo da Vinci tatsächlich flugfähige Modelle hergestellt hat, ist nicht sicher.
Geflogen ist er allerdings nicht.
In Florenz malte Leonardo da Vinci zwei weitere Werke: Die Schlacht von Anghiari und
die Mona Lisa (auch La Gioconda, 1503 - 1506, heute Louvre, Paris).
Ersteres Werk war ein Wettstreit der Künstler. Ein gleicher Auftrag ging auch an den
29jährigen Michelangelo. Leonardo da Vinci wählte eine Reiterschlacht als Thema,
Michelangelo eine beim Baden überraschte Soldatengruppe. Die Kartonzeichnungen wurden
vollendet, nicht jedoch die Gemälde. Michelangelo ging nach Rom, Leonardo da Vinci
experimentierte wieder einmal mit einer neuen Maltechnik. Er wollte den Malgrund mit
Kohlenfeuer austrocknen. Im Kleinen gelang ein Versuch, jedoch reichte die Hitze im Saal nur
bis zur Hälfte, im oberen Teil zerflossen die Farben.
Die beiden Kartons machten einen tiefen Eindruck auf die Zeitgenossen. Der junge Raffael
brach seine Arbeiten in Siena ab, um die beiden Kunstwerke zu sehen. Immer wieder wurden
Bewegungen, Einzelheiten und Motive kopiert. Ein Streit, wer der größere Meister sei,
entbrannte. Der Malschüler Bandinelli zerschnitt schließlich den Karton Michelangelos.
Leonardo da Vincis Zeichnung ist in vielen Kopien und in einem Bild des Peter Paul Rubens
erhalten.
1.5.3 Mona Lisa
Die Mona Lisa ist eines der wenigen Werke Leonardo da Vincis, das vollendet wurde. Es
ist schon seit Lebzeiten des Künstlers im Besitz des französischen Königshauses.
Das ursprüngliche Bild wurde an beiden Seiten um etwa 10 cm gekürzt. Im August 1911
wurde es von dem Italiener Vinzenzo Perrugia gestohlen. Er nahm es einfach von der Wand
und ging damit aus dem Louvre hinaus. Zwei Jahre versteckte er es auf dem Dach seiner
Wohnung. 1913 schmuggelte er das Bild zwischen seinen Malersachen nach Florenz, bot es
einem Händler zum Verkauf an und wurde verhaftet. Er gestand und gab an, dass er das
Kunstwerk gestohlen habe, um es in seine Heimat zu bringen. Zu sieben Monaten Haft wurde
er verurteilt, das Bild mit einem Staatsakt feierlich der französischen Regierung
zurückgegeben.
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Die Mona Lisa ist das Portrait der Madonna - oder Mona - Lisa del Giocondo, Ehefrau
eines Florentiner Kaufmanns. Sie war eine schöne elegante Dame, gerade 24 Jahre alt, als
Leonardo da Vinci das Portrait begann. Er malte sie in sitzender, aufrechter Haltung mit
übereinandergelegten Händen, den Betrachter lächelnd anblickend. Sie ist unauffällig gekleidet
und trägt keinen Schmuck. Ihre kastanienbraunen Haare werden durch eine schmale Schnur
zusammengehalten und von einem feinen Schleier bedeckt. Der Hintergrund des Bildes zeigt
sich schlängelnde Flüsse in einer bizarren Felslandschaft. Er bildet einen bewussten Kontrast
zur Ruhe der Figur und lässt diese stark hervortreten.
Unter den Folgen späterer Übermalungen und Ausbesserungen haben vor allem die
Gesichtszüge und die Formen der Hände gelitten: Die Augenbrauen verschwanden, ebenso die
prachtvolle Farbe der Lippen.
Die Unergründlichkeit dieses berühmten Werkes kommt im geheimnisvollen Lächeln, das
manche grausam fanden, andere hingegen lieblich, zum Ausdruck und zeichnet sich durch eine
unübertreffliche Meisterschaft in den Techniken des Sfumato und Chiaroscuro aus. Ersteres
beinhaltet feinschichtige, geradezu unendlich sanfte Übergänge zwischen den Farbregionen, die
eine stimmungsvolle, nebel- oder rauchartige Wirkung entstehen lassen, welche besonders in
den Kleidern und im Lächeln der Sitzenden offenbar wird. Chiaroscuro wird die Technik
genannt, durch kontrastierende Gegenüberstellung von Licht und Schatten Plastizität und
Formtiefe zu erzeugen; so sind etwa die fein gezeichneten Hände der Sitzenden hauptsächlich
durch Licht und Schatten modelliert, während Farbkontraste nur eine untergeordnete Rolle
spielen.
Das Lächeln (Leonardo-Lächeln) war nicht nur bei diesem Bild so mysteriös. In vielen
Gesichtern Leonardo da Vincis tauchte es, leicht abgewandelt, auf. Es ist eigentlich gar kein
Lächeln. Es ist eine angesammelte Spannung, die sich in einem Moment entlädt.
Der Auftraggeber der Mona Lisa ist unbekannt. Ihr Mann war es nicht.
Leonardo da Vinci malte etwa drei Jahre an diesem Werk. Er muss eine besondere
Beziehung zu dem Bild gehabt haben, denn er nahm es auf allen seinen weiteren Reisen mit.
Für 4000 Goldstücke verkaufte er es in Frankreich an Franz I.
Trotz des schlechten Zustands des Bildes zählt es zu den berühmtesten Portraits der Welt.
1.6 Reisen nach Mailand, Florenz und Rom
1.6.1 Mailand
1506 trat Leonardo da Vinci als Hofmaler und Architekt in die Dienste des französischen
Königshauses in Mailand, und zwar beim Gouverneur Charles d´Amboise. Für den König
wollte er zwei Madonnenbilder malen. Man weiß nicht, ob sie vollendet wurden.
Das Königshaus blieb ihm immer wohlgesonnen. Selbst, als er aus Mailand fortging und drei
Jahre lang in Rom, das mit Frankreich verfeindet war, lebte.
1.6.2 Florenz
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Vorerst kehrte Leonardo da Vinci nach Florenz zurück und wohnte ein halbes Jahr bei
Rustici, ein Bildhauer. Er beriet ihn bei Bronzearbeiten. Nun wollte Leonardo da Vinci seine
mitgebrachten Aufzeichnungen sortieren, wie er am 23. März 1508 notierte. Auch dieses
wurde - wie vieles - nie vollendet. Er zeichnete - mit Gedanken an eine Veröffentlichung - neue
Druckpressen, in die das Papier leichter gleiten konnte.
Er war schnell gealtert. Als Fünfzigjähriger erschien er schon wie ein Greis.
1.6.3 Mailand
Wieder in Mailand unterrichtete Leonardo da Vinci Kunstschüler, alles schöne junge
Knaben ohne Talent. Seine Bilder aus dieser Zeit sind sehr weich gezeichnet. Sie sind meist
Visionen, und bei den Personen ist kein Geschlecht erkennbar. Bei manchen Bildern ist nicht
gesichert, ob sie aus seiner Hand stammen, sie könnten auch von seinen Schülern gemalt sein.
Diese führten das geheimnisvolle Lächeln als Markenzeichen fort und verwandten es in
zahlreichen Bildern und Kopien.
Leonardo da Vinci hat verbotene Sektionen durchgeführt, immer mit der Gefahr angeklagt
und verurteilt zu werden. Er hat die Leiche eines Mannes seziert, den er vor seinem Tod
interviewt hatte. Er benutzte feine Sägen, die er sich extra hatte herstellen lassen. Bei diesem
Mann hat er als erster die Arteriosklerose beobachtet und stellte fest, dass diese eine Frage des
Alters ist. Er zeichnete den Knochenaufbau, das Muskelsystem, Venen an Brust, Bauch und
Arm; und diese wiesen eine so hohe Plastizität auf, dass man meinen könnte, Leonardo da
Vinci habe mit Wachsinjektionen gearbeitet. Zeichnungen der Herzklappenfunktionen, mit
Andeutungen auf einen Blutkreislauf, führte er aus, ebenso zeichnete er eine aufgeklappte
Gebärmutter mit Embryo und eine Organansicht mit den Umrissen des Körpers. Seine
anatomischen Darstellungen gelten noch heute als musterhaft. Sie haben noch bis zum Werk
des Anatomikers Vesalius gewirkt, des Begründers der Anatomie.
1.6.4 Rom
1513 ging Leonardo da Vinci nach Rom. Leo X., aus dem Hause Medici, war Papst
geworden, sein Bruder Guiliano räumte Leonardo da Vinci ein Zimmer im Belvedere ein. Da
der Papst ungeduldig war und Leonardo da Vinci dafür bekannt viel zu beginnen und wenig zu
Ende zu führen, bekam er nur einen kleinen Auftrag. Er begann Kräuter zu destillieren für
einen neuen Firnis.
Im Belvedere des Vatikans untersuchte Leonardo da Vinci das Herz: Er baute ein Modell
und ließ Wasser durch dieses laufen. Im Hospital Santo Spirito sezierte er eines. Der Papst
verbot ihm weitere Experimente. So sezierte Leonardo da Vinci Ochsenherzen und entdeckte,
dass das Herz vier statt zwei Kammern besitzt und nur ein Muskel ist. Dies missfiel vielen
Zeitgenossen: Man wollte nicht wahrhaben, dass das  edle Herz nur ein Muskel ist und wie
eine mechanische Pumpe funktioniert.
Leonardo da Vinci hatte eine neue Wissenschaft für sich entdeckt: Die Botanik. Nun
zeichnete er Blätter und Pflanzen und beobachtete den Baumwuchs, den Wassertransport in
der Pflanze und die Stellung der Blätter an den Zweigen.
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In dieser Zeit wurde Leonardo da Vinci zum erstenmal krank. Er wurde von seinen Dienern
vernachlässigt, seine Tagebücher sind voll von Klagen.
Die Zeit vertrieb er sich mit makaberen Spielen: Er füllte Hammeldärme mit Luft, bis sie fast
das ganze Zimmer ausfüllten.
Er war einsam und zeichnete und beschrieb seinen Seelenzustand in seinen Zeichnungen:
Naturkatastrophen, Weltuntergänge.
1.7 Reise nach Frankreich
Leonardo da Vincis Gönner Guiliano starb, es hielt ihn nichts mehr in Rom. 1516 ging er
nach Frankreich. In Amboise in der Touraine hatte Franz I. ihm einen Wohnsitz zugewiesen.
Drei Jahre verbrachte Leonardo da Vinci im Schlösschen Cloux, eine Villa mit acht
Räumen. Er lebte einsam, nur ab und zu besuchte ihn der König. Ein Jagdschloss sollte er
entwerfen. Dabei gestaltete er ganze Straßenzüge um. Er hielt für einfach zu bewerkstelligen
was erst Jahrhunderte später möglich wird: Das Verschieben von Häusern und das Aufstellen
von Fertigbauwohnungen. Leonardo da Vinci beschäftigte sich noch einmal mit Kanalbauten,
zeichnete Karten, Schleusenanlagen, Mühlwerke. Er zeichnete immer mit der linken Hand; die
rechte, die nun gelähmt war, brauchte er nicht.
1.8 Vermächtnis und Tod
Im Winter 1518/1519 wurde Leonardo da Vinci krank. er ließ den Notar kommen um sein
Testament zu machen. Francesco Melzi, sein Lieblingsschüler und Hausgenosse, bekam die
Bücher, Manuskripte und Zeichnungen. Die Hausdienerin erhielt ein Kleid aus teuerem
schwarzen Stoff. Sein Weingut wurde zwischen einem Diener und seinem Schüler Salai
aufgeteilt. Auch die Kirche erhielt etwas. Leonardo da Vinci wünschte sich ein Begräbnis mit
60 Fackeln, die vor dem Sarg getragen werden sollten. Er versöhnte sich mit seinen
Stiefschwestern. Sein Geld vermachte er dem Kloster Santa Maria Novelle in Florenz.
Am 2 Mai 1519 starb Leonardo da Vinci. Sein Leichnam wurde in der Kirche der Stadt
Amboise außerhalb der Schloßmauern bestattet. Als in den Wirren der Französischen
Revolution ein großer Teil vom Amboise zerstört wurde, darunter auch die Kirche, bestattete
man die Überreste, die man für die seinen hielt, in der St. Hubertus-Kapelle des Schlosses in
Amboise. Das Grab schmückt eine Inschrift:  Unter diesem Stein liegen die Gebeine, die bei
der Ausgrabung der alten königlichen Kapelle von Amboise gesammelt wurden und unter
denen sich, so nimmt man an, die sterblichen Überreste Leonardo da Vincis befinden .
2. Leistungen
2.1 Malerei
Auf dem Gebiet der Malerei wurden viele Künstler der italienischen Hochrenaissance wie
Raffael, Andrea del Sarto oder Fra Bartolomeo von Leonardo da Vinci beeinflusst.
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Leonardo da Vinci malte und zeichnete äußerst plastisch wirkende Kompositionen. Seine
Frühwerke zeigen eine völlig neue Zusammenstellung: Im Vordergrund die Hauptfiguren, im
Hintergrund imaginäre Ruinen und Schlachtenszenen in Linearperspektive. Im Letzten
Abendmahl finden sich weitere stilistische Neuerungen: Er malte keine Einzelfiguren, sondern
ordnete sie in dynamischen Gruppen an. Manche stellen ein Zentrum der Ruhe dar, andere sind
erregt, wie man in der Gebärdensprache erkennt.
Leonardo da Vinci bezog als einer der ersten Künstler seine Hintergrundlandschaften
erstmals in die Luftperspektive ein.
2.2 Technik
Leonardo da Vinci hat fast alle Teile für ein Auto konstruiert: Den Kolben, den Antrieb, den
Kilometer-Zähler, die Lenkung, den Hinterradantrieb, den Lüfter, die Kurbelwelle, die
Übersetzung und das Kugellager. Die ersten wirklichen Automobile wurden etwa vierhundert
Jahre später gebaut.
Leonardo da Vinci hatte Ideen zu Fallschirmen und Hubschraubern.
Auch das Fahrrad und die Fahrradkette, wie wir sie heute noch kennen, konstruierte er,
genauso wie  Kampfwagen , die Vorläufer von Panzern, und Bomben, die beim Aufprall
explodieren.
Für die Textilindustrie erfand er Maschinen, wie z.B. die automatische Spindel und eine
Tuchschermaschine.
Unter seinen Skizzen finden sich Entwürfe für  Maschinen für das Wasser , wie z.B. ein
Tauchgerät, ein Vorgänger des modernen Schnorchels, oder auch ein Taucheranzug.
Um seinen Traum vom Fliegen zu verwirklichen, versuchte Leonardo da Vinci nach
eingehenden Studien des Vogelflugs eine Flugmaschine zu fertigen. Er experimentierte mit
verschiedenen Materialien und Techniken. Jahrhunderte später unternahm 1891 der deutsche
Flugpionier Otto Lilienthal einen Versuch in der Nähe von Berlin mit einer Maschine, die
auffallend dem Entwurf Leonardo da Vincis ähnelte.
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2.3 Anatomie
In Hunderten von Zeichnungen legte Leonardo da Vinci die Ergebnisse seiner Forschungen
nieder, zum Teil in einer von ihm erfundenen Methode der  durchsichtigen Darstellung, wobei
Muskelschichten, Gewebe und Organe gleichzeitig veranschaulicht werden.
Er hat den Knochenbau und das Muskelsystem, Venen an Arm, Brust und Bauch plastisch
dargestellt. Es finden sich in seinen Zeichnungen der Herzklappenfunktion bereits Andeutungen
auf den erst später entdeckten Blutkreislauf.
Er analysierte die Proportionen des Kopfes und studierte die Sprechorgane.
Um das Geheimnis des Lebens zu ergründen sezierte er als erster den Mutterleib und
fertigte die Zeichnung eines Embryos. Er widmete viel Zeit den Beobachtungen über das
Wachsen und die Entwicklung des menschlichen Körpers.
Ständig war Leonardo da Vinci auf der Suche, die  Lebenskraft oder Seele zu finden, die
dem Körper Leben gibt. Dafür führte er auch Versuche an Tierkörpern durch und verglich den
Aufbau mit dem des Menschen. Aber dieses Problem vermochte er nicht zu lösen.
Bis heute gelten Leonardo da Vincis anatomische Darstellungen als musterhaft. Seine
Zeichnungen, die sehr klar und genau sind, werden zum Teile heute noch verwendet, um
anatomische Texte zu illustrieren.
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2.4 Botanik
In seinen botanischen Zeichnungen war Leonardo da Vinci unübertroffen. Er zeichnete
Blätter und Pflanzen, beobachtete den Baumwuchs, die Stellung der Blätter an den Zweigen,
das Emporsteigen der Säfte.
Viele dieser Zeichnungen fertigte er für wissenschaftliche Zwecke oder verwendete sie als
Modell für seine Gemälde.
Die Gründung eines Botanischen Gartens in Rom soll auf Anregung Leonardo da Vincis
zurückgehen.
2.5 Architektur
Leonardo da Vinci konstruierte die ersten vorgefertigten Häuser und entwickelte Projekte
für den Städtebau. Er entwarf Häuser mit freischwebenden Doppeltreppen, eine doppelte
Wendeltreppe, wie sie erst in der Gegenwart als Betonkonstruktion in Mode kam. Er plante
neue Heizungsmöglichkeiten, Kamine und Küchen. Er skizzierte Klosettanlagen mit drehbarem
Fenster, automatische Türen, Schornsteinaufsätze.
Er entwickelte Ideen für den Bau von Kanälen, Staudämmen und Schleusen, um Flüsse
schiffbar zu machen.
Er beschäftigte sich mit der Entwässerung von Sumpfland, um neue Felder zu schaffen und
erfand dafür einen Bagger, der den Morast ausheben sollte.
2.6 Sonstiges
Leonardo da Vinci gehörte zu den Begründern der Hydraulik und erfand wahrscheinlich das
Hygrometer. Er machte Entdeckungen auf den Gebieten der Meteorologie und Geologie,
erkannte die Wirkungen des Mondkreislaufes auf die Gezeiten, ahnte später durch die
Wissenschaft bestätigte Erkenntnisse über die Formung der Kontinente voraus.
Wie die Strömungsgesetze der Luft versuchte er auch die des Wassers zu erforschen.
Er lieferte Zeichnungen für eine mathematische Abhandlung über  Die göttliche Proportion
(1509, Divina Proportione) und den Goldenen Schnitt.
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3. Vermächtnis
Zahlreiche seiner erhaltenen Zeichnungen, die sein Wissen über Anatomie von Mensch, Tier
und Pflanze belegen, sind in vielen bedeutenden europäischen Kunstsammlungen vertreten;
eine der größten befindet sich in der Royal Library im Schloss Windsor in England.
In einem Schrein in Mailand liegt das größte Vermächtnis Leonardo da Vincis an die
Nachwelt: Ein mit seinen Aufzeichnungen und Skizzenblättern zusammengestellter Band, der
 Codex Atlanticus .
4. Persönliche Stellungnahme
Leonardo da Vinci war das, was die Humanisten einen  Homo universalis nannten. Er war mit
fast allen Gebieten der Naturwissenschaften vertraut und forschte und experimentierte auf
ihnen. Fasziniert von diesem Forschungsdrang wollte ich mehr über die Person und das Leben
Leonardo da Vincis erfahren.
5. Literaturverzeichnis
" = Freud, Sigmund, Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci (Frankfurt am Main,
1995)
" = Friedenthal, Richard, Leonardo (München, 1959)
" = Williams, Jay, Leonardo da Vinci (Reutlingen, 1965)


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