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von Miinzen) bei den Kelten hingowfcsen. Jeden-folls wnr eln offenbar der Menachheil iiolt Jeher ein-goborener Drang nach firwerb, Benit/, und damit verbunden nach Vermttgcn und Reichtum auch der keltiachen Gedankenwclt cigen. I)a die kcltisrhen Vftlker - nun elgenem Antrleb oder durch iuiBerc Urn,‘.tundr genfttigl - eher unstete Siedler waren, die manchmal raach ihre Wohnnit/e (Indem wollten oder muBton', ist es vcr»l<indlich, daB sieli ihr Reich* tum woniger auf „starren" Grundbesitz ais vielmehr auf bcwcgllche Gtiter bcschrlinkte: lun Teil davon waren Viehherden (gewtthnlichcs Nutzvich und edle Pferde), eln weiterer, da leicht trans porfierbar, beatand aus Schmuck (Torques, Fibeln, Reifen, Kingę etc.) und anderen Metallgcgenstandcn (Bar ren, verzierte und unverzierte Waffen, Wagenbe-schlage etc.); .schlicBHch war dag unter der eigenen Herrschafl befindliche „Menschenmaterial" - so schrccklich der Ausdruck heute auch klingt - fiir den oder die StammesKirsten ebenfalls ein wertyol-les Gut, ein Zeichen der Macht und damit auch des Reichtums, denn diese Leule konnie man in Kriegen einsetzen bzw. ais Sdldner gegen Waren aus dem Siiden dorthin verleihen oder iiberhaupt verkaufen. Der zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. geborene griechische Historiker Polybios berichtet (in seiner Universalgeschichte, 2,17): „Der Bęsi Iz der einzelnen bestand in Vieh und Gold, weil sie nur diese Dinge in jeder Lagę leicht tiberallhin mit sich fiihrcn und nach Belieben von einem Ort zum andem bringen konnten"*.

Die groBen Barrenfunde (meist Bronze-GuBku-chen, a ber auch Reifen und torquesartige Gebilde) sowie die weniger umfangreichen Goldfunde (Schmuck etc.) der spaten Hallstatt- und der friihen La Tóne-Zeit geben eine beredtes Zeugnis von der VermOgensbildung. Auf welche Weise die Kelten-stamme mit dem im Mittelmeergebiet schon langst eingeflłhrten Miinzgcld Bekanntschaft machten, wird noch besprochen werden, ebenso die Frage nach dem Grund und dem AnlaB des Beginns ciner eigenen Pragung.

Die Stammcsfiirsten pr.igten offenbar Miinzen, die zunMchst nur in ihrem EinfluBbereich Giiltigkeit ha tlen, also ihren eigenen Slammesangehorigen zugedacht waren. Mit diesen Miinzen konnten Goschnfte gemacht, die eigenen Soldaten entlohnt und Steuem eingehoben werden, wodurch sie wie-der zum Teil in den „StammessSckel" zuriickflossen. Welche Roiło die unterschiedlichen Metalle der Miinzen (Gold, Silber, Bronze, Potin, Zinn) bei die-sem Geldverkehr gespielt haben, laBt sich aus heuti-ger Sicht nur schwer vorsteIlen. Gold miinzen hinge-gen scheinen wegen ihres hohen Wertes fiir den tag-lichen Bedarf eher nicht gebraucht worden zu sein; sie wurden eermutlich fiir GrofiumsStze, seltener im eigenen Siedlungsgebiet, vielleicht bcim Handel mit

den NachbaratUmmcn und wahrscheinlich im Bern- ■ handel verwendet. Fiir die Bcsoldung von Milil.lrj und „Verwaltung" und viclleicht auch fiir Ankiiufe im eigenen Territorium oder bci den Nachbarnfl waren Silhermiinzcn, vor allem die klcineren Wertc (Quinar, reduzierte Drachmę o. ii,), und ttogar die Mtinzen aus uncdlem Metali (KupfcrprUgungcnl und PotinguS) besaer gecignet.

Allerdings muB man auch die Charakteristikal der mit Miinzgeld rccht unterschiedlich versorgtenl Rcgionen berlicksichtigen: In Gallien wurde die tri- ■ metallische Miinzpragung offenbar schon relativl friih eingefiihrt - in et was abgewandclter Form wari das in Britannien und an der Rhcingrenze sowie inl Helvetien ebenfalls der Fali. Die Miinzen der Boierl in Bóhmen hingegen, die ausschlfeBlich aus Goldl gepnigt wurden und eine eigenartigc Untcrteilungl der Stalere in Drittul, Achtel und Vierundzwanzig-1 stel aufwiesen, nahmen eine isolierte Position ein, | die sich auf dieses Territorium bcschrankłe. Die winzig kleinen Vierundzwanzigstelstatere (1 /24 Stater mit 0,30 g Durchschnittsgewicht), die I sowohl schwer herzustellcn ais auch - wegen der I Verlustgcfahr infolge der Klein heit7 - nicht leicht zu 1 verwenden waren, steli ten bei ihnen die kleinstel Werteinheit dar. Die dort viel spżitcr ausgcpragten I Silbermiinzen vom sogenannten Prager Typ' sind I nicht mit Sicherheit ais ParallelwUhrung in Silber I zum boischcn Gold zu verstehen.

Die Vindeliker, Nachahmer der boischen Gold-1 miinzen, unterteilten ihre Priigungen in andere -1 vor allem mit den Wahrungen ihrer Nachbarn leich-ter konvertierbare - Kleinwerte (besonders Viertel-statere spielten eine wichtige Rolle). Auch sie ver-wendeten zunachst winzig kleine Goldmiinzen',' wichen a ber dann, wie es der Prageort Manching mit den nach ihm benannten Typen von Quinarcn zeigt, beim Kleingeld auf Silbermiinzen aus.

Noricum - sowohl der Norden ais auch der Siiden - kann te neben den GroBsilbermiinzen auch kleine Priigungen aus diesem Metali, die man ani ehesten ais Obole ansprechen wird; sie waren das Kleingeld fiir den t.iglichen Bedarf und wurden, ebenso wie die Kleinsilber- und vor allem Bronze-priigungen und Potingiisse in Gallien, hier von den Romom auch nach der (friedlichen) Besetzung des Landes einige Zeit lang im Umlauf akzeptiert, ja offenbar absichtlich protegiert. Damit war es fiir Rom leichter, die sonst durch den pldtzlichen Zuer-werb derart groBer Gebiete, die aus technischen oder organisatorischen Griinden nicht auf eine Aus-bringung von Provinzialmiinzen umgestiegen waren oder aus internen finanzpolitischen Riick-sichtcn solche Miinzen nicht herstellen durften, pro-blematisch gewordene Kleingeldversorgung auf-recht zu erhalten. Aus den Kleinmilnzenstempeln wurden zumindest im siidlichen Bereich Noricums

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