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materia! das gleiche Bild wie grofie Sammlungen, wie etwa Dessewffy, der noch den Zugriff zu einem rcichen Reservoir, aucfa zu Fundcn, hatte. Natiirlich gibt es Aus-nahmcn und Oberraschungen durch Ncufunde, und wir streben ja Korrekturen und Belchrung durch das Materiał an; aber es beruht kaum auf Zufall, wenn unsere Kartei etwa zum Typ 233-234 mit dem Rechtsreiter rund dreiBig StUck enthalt, der wohl folgende oder mit der Spatphase gleichzeitige Paralleltyp mit dem Linksreiter das einzige, das Pink und mir begegnet ist, und das sich natiirlich noch in weiterer Bezeugung finden wird, wenn kleinere Sammlungen sich Offnen, in denen nach meinen Hrfahrungen nicht eben selten just rare Typen begegnen.

Damit kommen wir auf das Problem der VolIstandigkeit, das auch jenes der Zitier-barkeit ist Einen wirklich kompletten ostkeltischen Typcnatlas wird es yermutlich nicht so rasch geben kónnen, dazu kennen wir noch viel zuwenig Materiał. Einige wenige neue Typen habe ich, sofern das mit gutem Grunde vert ret bar war, an die mir passend erscheinende Stelle, also an den yermutlich richtigen Platz der einstigen Produktion, gestellt, so etwa auf Tf. 7 den Typ 44 A oder auf Tf. 19 den Typ 234A.

Auf der Supplementtafel habe ich exemplarisch Zusatzstiicke yereinigt, die von der bisherigen Typologie in yerschiedener Graduierung abweichen und die sich daher auch nur nach entsprechend yerschiedenem Sicherheitsgrad zuordnen lassen. Bei einigen werden erst ausgedehntc Typenreihen dies ermoglichen. Ich bin iiberzeugt, dafl sich der Incertenbestand dieser Art anfangs wohl yermehren, allmahlich mit der Erstellung der kompletteren Reihen aber bis auf wenige Stiicke wieder reduzie-ren wird. Dann wird schlieBlich auch leicht zu korrigieren sein, was in diesem Typcnatlas und auch schon bei Pink fehlerhaft ist.

Zur Optik der Tafel ist zu sagen, dafi ich absichtlich das durchlaufende Bild, wie es die Pink’schen Tafeln bieten, aufgelost habe, um die Einheit eines Typs auch bei groBer Variation anschaulich zu machen und dem suchenden Auge bessere Fixpunkte zu geben. Ich habe dies Shnlich schon bei dem in manchen Punkten ahnlichen i ranisch-hunnischcn KompIex mit groBem Erfolg getan. Es ist wenig sinnyoll, jeden leeren Tafelraum auszunutzen, weil die optische Darbietung den kritischen ProzeB positiv und nicht durch UnOberschaubarkeit und Mangel an Einschnitten negativ beein-flussen solL

Noch einiges zur weiteren Fórderung der Oberschaubarkeit: ich habe die Typen-bezeichnungen nach Pink, in seltenen Fallen durch Zusatze yersehen, direkt in die Tafeln gesetzt. Das erspart Textwiederholungen und fdrdert die Absicht, die Nomenklatur flber das Bild im Gedachtnis direkt zu yerankern. Das fuhrt zur Frage, was uberhaupt ein Typ sei, weiters, ob der Emissionsbegriff hier angewendet werden kdnne. Zumindest dieser wird spfiter fiirs Ostkeltische ganz neu definicrt werden miissen, weil nicht selten zweierlei eingetreten sein diirfte: namlich einmal, dafi eine Emission, dereń Begriff grundsatzlich auch an dem Metallquantum hangt, unter Umstanden von mehreren, yoneinander typologisch abweichenden Stempelpaaren bestritten wurde. Zum andem mag es sein, daB eine zweite Emission fur den gleichen Miinzhcrrn mit den gleichen, wenn auch abgeniitzten und nur nachgeschfirften, also typologisch prinzipiell nicht verfinderten Stempelpaaren angefertigt wurde.

Hicr liegt, was ich schon anderwcitig sagte, der Zusammenhang zwischen typologi-schem (und vielfach stempelgcnealogischem) und organisatorischem Ablauf.

Aus dem Gesagten ist evident, daB nicht alle Glieder der hier nach Pink geformten Typologie gleiche Wertigkeit haben. Einige sind ganz fest umrissen, andere bedurfen der Klarung und kónnen erst spater geformt heraustreten. Die Tatsache, daB Stem-pelidentitaten ganze Reihen der Pink’schen Zahlung uberspringen, wurde im Metho-dischcn erwahnt. Gelegentlich habe ich einfach umstellen mussen. Wer etwa die Nummer 236 von Pink sucht, wird sie nicht dort, sondern im AnschluB an 44 finden, wo sie schon nach Pinks Notiz hingehort. Dabei erweist sich wiederum, daB der von mir eingefuhrte Typ 44 A einen Revers hat, der sich eines Tages ganz sicher identisch beim Typ 218-220 finden wird, obwohl die nach den Funden orientierte Gliederung Pinks sie an voneinander verschiedenen beheimateten Stellen ansassig vermerkt. Die Beniitzer des unter diesen und parallelen Beobachtungen aufgestellten Atlas werden Yermutlich selbst da und dort weitere derartige Identitaten mit Hilfe neuen Materials entdecken. Wie kompliziert die gesamte Problematik liegt, zeigt die Stempelzusammenstellung auf Tf. 52 (unten).

V. Nomenklatur

In den festgefiigten Emissionsordnungen gut organisierter Staatsgebilde stoBt die Nomenklatur wegen der klaren Abgrenzung der Typen kaum auf Schwierigkeiten. Im Keltischen aber, das keinen in diesem Sinne fest organisierten Staat kennt und wo die Typologie einer spontanen Entwicklung meist ohne intentionelle typologische Abgrenzung folgt, ist das anders. Die Munzpragung vollzieht sich nach sehr ver-schiedenen Gesetzen, unter denen der Wunsch nach Beteiligung am Geldverkehr und seinem Gewinn, nach leicht zahl- und wagbarer Thesaurierung, ferner allerlei personliche Imponderabilien maBgebend gewesen sein durften. Die einzelnen Emissionskomplexe der keltischen Munzpragung sind bei den technischen Werk-statten in Auftrag gegebene Ware, bei der Gewicht und Legierung in erster Linie aus-schlaggebend waren. Einmal in den Bannkreis des Miinzgeldverkehrs gekommen, sind die Kelten in gewissem Sinne auch dessen Gefangcne. Sehr wesentliche Ziige der Entwicklung werden von der kiinftigen Forschung hier noch zu klaren sein. Inwie-weit dies móglich sein wird, wird sich erst erkennen lassen, wenn einmal die Munz-statten gefaBt und der Ablauf ihrer Tatigkeit rekonstruiert sein wird. DaB das im Prinzip moglich und daher ein erstes Forschungsziel ist, wurde im Methodischen gesagt, aber es wird langer dauern, bis dieses Ziel erreicht ist.

Auch dann noch wird man, da eben meist keine intentionelle typologische Abgrenzung gegeben war, auf eine kunstliche Namengebung angewiesen sein, die Haupt-charakteristika des Miinzbildes beider Miinzseiten erfaBt und zugrunde legt. Pink hat dies zwar nicht ais erster erkannt, aber wohl mit der Nomenklatur bei den

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