55935 Kleidung & Waffen055

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Frauen mit Sonnenhiiten und dusing (Bildteppich aus dem Elsafi, um 1380 - 90, GMN)

man sehr schon auf vielen Darstellungen der Zeit nach 1420 beobachten kann. Bei manchen Model-len ab diesem Zeitpunkt laufen die beiden Halb-reifen des Wulstes iiber der Stirn stumpf und im Nacken spitz zusammen, derart daB in der Drauf-sicht eine herzformige Silhouette entsteht, was diesem Typ im Englischen den Beinamen heartshaped headdress eingebracht hat. Typisch fur diese spatere Form der Hornerhaube ist die Abb. 7 auf Tafel D, gezeichnet nach dem Portrat der Duchesse of Bedford im Stundenbuch des Duke of Bedford, das um 1425 entstanden ist.93

Die Hornerhaube mit netz- oder gitterformigem Unterbau hat sich also offensichtlich im Verlauf der zweiten Halfte des 14. Jahrhunderts zum einen aus der Verkleidung der seitlich an den Schlafen oder iiber den Ohren angebrachten Haarschnecken oder Zopfen (frz. templettes, engl. templers) angebrachten Gitterzylinder (vgl. Spatgotik I, Tafel D) und zum anderen aus der turbanformigen Wulst-haube entwickelt. Die erste Entwicklungsstufe bil-den dabei waagerecht vom Kopf abstehende, oben abgeflachte Kegelstiimpfe, die anscheinend aus ei-nem perlen- und juwelenverzierten Drahtgitter be-stehen. Diese „Korbchen“ werden von einem Stirnreifen gehalten. Dariiber drapiert man einen gekrauselten Schleier. In England tragt die reiche Lady stattdessen vielfach einen reich bestickten reifenformigen Wulst, wie man ihn auch von Ab-bildungen behelmter englischer Barone dieser Zeit kennt (vgl. Tafel G, Figur 2). Um 1400 verschwin-den die „Korbchen“ zugunsten abgerundeter Kegel, die mit einer gitterformigen Struktur iiberzo-gen scheinen. Ob diese aus weichem Materiał (z. B. perlenbesticktem Stoff mit sich iiberkreu-zenden Bandem) oder Metalldrahten gefertigt wa-

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