S5004495

S5004495



Munzen wahrscheinlich auch in unseren LSndern bald nach der Verb>citung der Slatere Alexanders von Makedonien. Im Laufe des 3. Jh. ist eine all-eitige wirtschafdiche AufwSrtsentwicklung bemerkbar, die Produktion in den -inzel-nen voneinander unabh&ngigen Regionen beschrSnkte sich offenbai nicht blofl auf den Eigenbedarf, doch deutet der Mangel an Munzfunden im Areał der nichtbefesdgten Siedlungcn daruf hin, daB Miinzen hier bislang nicht allgemein ais Tauschmittel verwendet wurden und der Tausch noch den Charakter der Ara vor der allgemeinen Vermunzung hatte. AusschlieBlich ans Gold bestehende Miinzen, zu dereń PrSgung es gelegendich bereits im 3, Jh. ge-kommen war, waren im Hinblick auf ihren Wert fur den gangigen Tausch nicht einmal geeignet; sie hatten aber eine sehr wichtige Prestigefunktion und bilde-ten die Voraussetzung fur eine gewisse Machtposition ihres Eigentumers; wahrscheinlich verwendete man sie auch im Bereich des Kultes und der Reli-gion27 sowie ais diplomatische Geschenke. Die Pragung war allerdings stets von den Rohstoffressourcen und dem augenblicklichen Bedarf an Munzen abliangig.

Der ókonomische Aufstieg unserer Lander erreichte einen Boom in der zweiten Halfte des 2. Jh., wo nach und nach groBe Siedlungs- und Produkti-onszentren - die Oppida - mit Fortifikadonen entstanden. Die Oppida steli ten wichtige Stadonen langs der Fernstrafien dar28 und die Beteiligung am Handel wird von einigen Autoren ais ihre Hauptfunktion angesehen29. Fur eine ausge-dehnte Munzprodukdon in einigen Oppida sprechen zahlreiche Fundę von Tupfelplatten zum AbgieBen der Schrótlinge30; neben den Goldmunzen be-gann man auch Munzen aus Silber und anderen weniger wertvollen Metallen zu pragen, auch kam es zu einem intensiven Eindringen der Munzen in den Tauschkontakt. In den Oppida kommen nicht nur Munzen heimischer Her-kunft vor, sondern auch auslandische Pragungen, die ebenfalls handelsbe-dingte Femkontakte bestatigen31. Die einzelnen Munztypen entwickelten sich aber nicht in allen Produkdonszentren zeidich parallel und so mussen auch lokale Unterschiede angenommen werden. Neben den Munztypen und -grup-pen, die ein und denselben Stempeln entstammen, auf denen wir dereń Abnut-zung, Reparaturen und Umarbeitungen verfolgen kónnen, sind einige Munzbilder nur an einigen wenigen Munzen oder nur auf einer einzigen Mun-ze bekannL Mit Rucksicht auf den Wert der Produktioswerkzeuge - der Prage-stempel - ist jedoch nicht wahrscheinlich, daB der Stempel mit einem bes-dmmten Munzbild nur fur die PrSgung einiger weniger Stucke angeferdgt wor-den ware. Ausgehend von diesen Tatsachen kann geschlossen werden, dafi wir die keldsche Pragung in ihrer ganzen Bandbreite noch nicht kennen und daB

in jenem Teil der Mun/.prorl halten hat und nach der wii men, deutlich einige Bindcgi , ] ■,

Der Fund aus Stary Kolfri inunseren Landem offensichtli ł: ilireri Fi mischer Produktion nicht nur i n Bereirh sehr entfernten Gegenden zui Se Tatsache belegen, haben zv/<

Stary Kolfn auBerordendiche Bedeu

Saint-Louis in der Schweiz entdeckie Si

]Provenienz, 53 fremde Typen und Ringschr

cher Herkunft sind die Muschels

brocliener und kondnuierlicher Zickzacklinie

auch Achtelstatere. Das Vorhandensein fremder Munzei

(Schatz wird mit den Begegnungen keltischer Priester erklart d

stattfanden, wodurch der Schatz mit dem keltischen Kitus in Yerbin

bracht wird. Die Bedeutung dieses Fundes beruht, abgesehen von der Móelich-

keit der Behandlung einiger spezifischer numismatischer Fraeen auch darin

die funktionelle Seite dieser Pragungen zu beurteilen: hier findet die Einste-

llung der Priesterschicht des damalige

Umfang der Kontakte dieser Gesellschaftsschicht und damit auch dereń gesam-te Macht und Einflussnahme einen entsprechenden Niederschlag. Der zweite Schatz, der eine enge Bindung an den Schatz in Stary Koltn aufWeist, wurde i. J. 1912 in Mittelitalien zwisciien den Gemeinden Campiglia Marittima und San "S^ncenzo in der Provinz Livorno entdekt. Im Jahre 1975 waren aus diesem Schatz 83 Drittelstatere bekannt48, aber durch eine spatere Erhebun nachgewiesen, daB der Fund ursprunglich 300 Munzen beinhaltete19. Die i. J. 1975 zusammengetragenen 83 Munzen stellen ein uberr gon zu den Drittelstateren aus Stary Koltn dar: der Typus mit unterbrochener Zickzacklinie, mit kondnuierlicher Zickzacklinie und der Insektentypus sind in beiden Funden fast im gleichen Prozentsatz vetreten, die meisten Munzen aus beiden Funden stammen von denselben Stempeln und einige haben eine ganz idendsche Situierung des Bildes auf dem Schrótling, was dafur spricht, daB sie offenbar zeidich parallel hergestellt wurden. Zwischen beiden Komplexen bes-teht daher ein ganz enger Zusanuncnhang nicht nur in bezug auf ihre Entste-hung, sondern offenbar auch in bezug auf die Bedingungen, unter denen sie versteckt wurden.

[147]


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
S5004495 Munzen wahrscheinlich auch in unseren LSndern bald nach der Verb>citung der Slatere Alex
S5004498 bcy Podmokl einen in der HochfOrstl. Fdrstenbergis-chen Herrschaft Pńrglitz gelegenen Dorfe
Kleidung & Waffen013 bes Jahrhundert, in seinen wesentlichen Bestand-teilen bis in unsere Tage erhal
bis M3MASSE DKD-Kalibrierung von Gewichtstiicken der Klasse In unserem DKD-Kalibrierlaboratorium
101 mata — ketoh paksaorttitcam, d. h. *das Vorkommen des hetn in dem pakęa*, in unsere Symbolik iib
For easier browsing through our catalogue (UK) Schnelle Orientierung in unserem Katalog
Good Bye Lenin film 2 Jahre macht sich der Trend zur Ostalgie auch in den Massenmedien bemerkbar, zu
Dianaw50033 Dekcrative Schmuckstucke in gedamptjtem Grun In GroB und Klein, in Rund und Oval - auch
fiihrungen. Theoretische Wurzeln dieser »Abweichungen« sind aber auch in den Unzulanglichkeiten der
Es ist notwendig, hier cinige allgemeine »abstrakte« (in unserer Konkretheit aber so immerwiihrend i
381 Begeben wir uns nicht bei unserer Argumen-tation gegeniiber dem Osten in einer ausseror-dentlich
Tafel 5 Tafel V. FanOjehict ausschUessttcfi Konicu ropą (nur 10] auch in (len rómischen Rhcinprooinz

więcej podobnych podstron